5. Zerstörte Synagoge

5. Zerstörte Synagoge

5. Zerstörte Synagoge

Die erste, nach den Vertreibungen der vergangenen Jahrhunderte erbaute Synagoge Luxemburgs wurde 1823 eingeweiht und befand sich in der Nähe des 2018 eingeweihten Shoah-Denkmals „Kaddish“. Sie wurde von der im Jahr 1894 eröffneten, viel größeren Synagoge in der Nähe des Aldringerplatzes gegenüber des Casinogebäudes in der Rue Notre-Dame abgelöst. Die im Jahr 1894 eröffnete Synagoge wurde auf Anordnung der nationalsozialistischen Besatzungsmacht von August bis Oktober 1941 abgerissen. Zuvor war sie mehrmals das Ziel antisemitischer Übergriffe: Bereits vor dem Einmarsch der deutschen Truppen im Mai 1940 war das Gebäude im September 1938 mit Hakenkreuzen und antisemitischen Parolen beschmiert worden. Zu Anfang der Besatzungszeit wurden die Scheiben der Synagoge mehrfach zerstört. Dies führte dazu, dass sogar Wehrmachtssoldaten die Synagoge während einigen Wochen bewachen mussten. Nachdem am 28. Februar 1941 eine versuchte Brandstiftung durch Unbekannte misslang, wurde die Synagoge während eines Gottesdienstes am 9. Mai 1941 von Mitgliedern des Stoßtrupps der Volksdeutschen Bewegung – eine luxemburgische nationalsozialistische Vereinigung – gestürmt. Ein Angriff eine Woche später auf offener Straße auf den Rabbiner Dr. Serebrenik durch lokale Nationalsozialisten wurde von den Deutschen zum Anlass genommen, die Synagoge endgültig abreißen zu lassen. Die Suche nach einem Unternehmen, das mit den Abrissarbeiten beauftragt werden konnte, erwies sich zunächst etwas schwieriger als gedacht. Schließlich kam es zu einem Angebot der Fa. Lucius, das mit 21.000 Reichsmark das günstigste von zwei Angeboten war. Im Herbst 1941 waren die Abrissarbeiten weitgehend beendet. Die übriggebliebenen Steine sollen noch mehrere Jahre auf dem Grundstück gelegen haben, was zur falschen Annahme führte, der Abriss habe sich von 1941 bis 1943 gezogen.

Die neue Synagoge von Luxemburg-Stadt befindet sich in der Avenue Monterey (Nummer 45) und wurde 1953 eingeweiht.

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