Belair
Nicht nur in New York und Paris, sondern auch in Luxemburg gibt es einen Stadtteil mit dem schönen Namen Belair. Das Gebiet des heutigen, von guter Lebensqualität gekennzeichneten Viertels war einst völlig unbebaut.
Von Moor- und Weideflächen zum beliebten Wohnviertel
Vor dem Bauboom ab 1950 gab es hier ausgedehnte Weideflächen mit grasenden Kühen. Auch der frühere, vom 13. bis 20. Jahrhundert verwendete Name Duvenvelt oder Daubenfeldt verweist auf diesen ländlichen Charakter.
Die Straße, die vom heutigen Boulevard Grande-Duchesse Charlotte bis zum Merler Friedhof führt, hieß Dauwelswee bzw. Rue de Daubenfeld. Der Name ist auf die im damaligen Wiesen- und Moorgebiet wachsenden Butterblumen, ein Hahnenfußgewächs (französisch: grande douve), zurückzuführen. In dieser Zeit gingen die Luxemburger eben noch nicht nach Belair, sondern „auf Dauwelt“.
Vermutlich beruht der Name Belair auf dem Haus des Architekten Mathias Martin. Auf der Fassade stand Maison Bel Air 1923. So übertrug sich der Name erst auf die Straße, danach auf das ganze Viertel. 1956 wurde der Stadtteil, der bis dahin Neimärel hieß, offiziell zu Belair.
Die verschollene Statue der "Gëlle Fra"
Im kleinen Vorgarten der Maison Bel Air in der heutigen Avenue Gaston Diderich 97 sieht man zwei Statuen. Rechts Merkur, der Handel und Industrie verkörpern soll, und links Venus, die für die Schönheit steht.
Zu den markantesten Bauwerken des Stadtteils zählte neben der Villa Leclerc in der Avenue Gaston Diderich 54 und dem 1919 bis 1921 entstandenen Franziskanerkloster lange auch das Josy-Barthel-Stadion.
Unter der Tribüne dieses einstigen Luxemburger Nationalstadions fand man 1980 die sehr lange verschollene Statue der Gëlle Fra, die pfiffige Luxemburger bereits zu Kriegszeiten gerettet und versteckt hatten.
Der schiefe Turm der Papst Pius X. Kirche
Eine ebenfalls schöne, recht unbekannte Geschichte, verbirgt sich hinter der nach Papst Pius X. benannten Kirche von Belair. Wer genau hinschaut, wird erkennen, dass der schlanke, 69 Meter hohe Turm etwas schief steht. Damit die gewaltige Glocke den schlanken Turm der 1957 eingeweihten Kirche nicht weiter destabilisiert, wurde sie tiefer aufgehängt.
Zudem hatten die Bürger von Belair vor der Einweihung die Möglichkeit, ihre Träume und Wünsche auf einen Zettel zu schreiben. Diese Wunschzettel ruhen bis heute hoch oben in der golden schimmernden Kugel des Kirchturms, dem Himmel ganz nah.
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