Neudorf/Weimershof
Neudorf entstand Ende des 18. Jahrhunderts. Anfangs durch die Umsiedlung von Einwohnern, die enteignet wurden, weil ihre Häuser zu dicht an den Festungsmauern standen.
Der Tierpark des Grafen Mansfeld
Für die Geschichte des heutigen Ortsteils Neudorf/Weimershof war der frühere Tierpark des Grafen Mansfeld (Déieregaart) von großer Bedeutung. Die Schloss-und Gartenanlage erhielt wegen der vielen Wasserspiele und Fontänen den Namen La Fontaine. Der dazugehörige Tiergarten war einst von einer drei Meter hohen und fünf Kilometer langen Mauer umgeben und besaß mehrere Pforten. An die nach einem der Söhne Mansfelds benannte Oktavianspforte erinnert heute noch der Flurname Tawioun, der zwischen Neudorf und dem Stadtteil Cents zu finden ist. In Neudorf befand sich ein Großteil der Wälder und Jagdgebiete des einstigen Schlosses.
Die wirtschaftliche Entwicklung des Stadtteils
Neudorf entstand Ende des 18. Jahrhunderts. Anfangs durch die Umsiedlung von Einwohnern, die enteignet wurden, weil ihre Häuser zu dicht an den Festungsmauern standen. Als Mansfeld 1604 starb, brachen sich die Vorstädter aus den Parkmauern, den Schlossbauten, Pavillons und Torbögen Steine für ihre Behausungen heraus. Aus dem ehemaligen Schloss des Grafen Mansfeld wurden somit viele Grundsteine für einen neuen Vorort. Der Name Neudorf findet sich jedoch erst in Dokumenten nach der französischen Revolution. Das „Nei(t)-Dierfchen“ bzw. „Nei(t)duerf“ war ursprünglich nur einem kleineren Territorium am Huesegrëndchen zugewiesen, wurde aber als Neudorf dann später zum Namen für ein ganzes, nach oben zum Kirchberger Plateau strebendes Tal.
Die heutige, nach dem Stadtteil benannte Straße wurde erst 1852 erbaut. Etwa achtzig von hundert Häusern in Neudorf, das lange Zeit zur Gemeinde Eich gehörte, waren bis weit ins 19. Jahrhundert noch mit Stroh gedeckt. Ab 1845 wurde diese Dachbedeckung aber verboten, weil es immer häufiger zu Bränden gekommen war. Ab 1920 stimmten die Neudorfer und Weimershofer für den Anschluss an das Stadtgebiet von Luxemburg-Stadt und lösten sich von der Gemeinde Eich. Die Gründe waren vor allem dem Wunsch nach einer Tram und dem Anschluss an das elektrische Netz der Hauptstadt geschuldet.
Tatsächlich bekam der Stadtteil dann 1923 seine Tram-Strecke, die allerdings im Oktober 1953 eingestellt und durch eine Buslinie ersetzt wurde. Die wirtschaftliche Entwicklung des Stadtteils hat sehr viel mit dem Bau der Brauerei Henri Funck zu tun, die bis 1983 für Arbeitsplätze sorgte, später aber einem Hotel weichen musste. Das heute entlang der Neudorfer Straße bebaute Tal erweitert sich im Norden – Richtung Kirchberg – zu einer Ebene. Hier befinden sich die markantesten Gebäude des Viertels, das Hôpital Kirchberg (das trotz seiner Benennung nicht im Stadtteil Kirchberg, sondern in Neudorf/Weimershof zu finden ist) sowie ein bedeutendes Reha-Center zwischen den Straßen Rue de Grunewald und Rue des Labours.
Die Josefstatue
In der Chapelle de la Résurrection (Kapelle der Wiederauferstehung) in der Rue Jules Wilhelm 52 sind mehrere Gemälde des russischen Künstlers Maxim Kantor zu sehen. Unweit der Kapelle und der School of Religion and Society befindet sich ein sehr schönes, leider ziemlich unbekanntes Wahrzeichen des Stadtteils: die Josephstatue. Eine 24 Meter hohe Statue mit begehbarem Sockel in der Rue de Busbach, die von der Stadt aus die meiste Zeit des Jahres kaum zu sehen ist, da sie ab dem Frühjahr vom Laub der Bäume verdeckt ist. Mit einem Fernglas allerdings lässt sich die markante Statue vom Bockfelsen aus im Neudorfer Waldgebiet über Clausen entdecken. Die Josephstatue wurde 1888 eingeweiht und steht als Gemeinschaftswerk des Bildhauers Frans Stacke und dem Architekten Jean Pierre Knepper, der den Sockel im neugotischen Stil entwarf, seitdem auf einem über 60 Meter hohen Felsen und wacht über die Stadt.
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Nützliche Information: Sämtliche Busse, Straßenbahnen und Züge sind sowohl für Einwohner als auch Besucher im ganzen Land kostenlos.