Die 10 bemerkenswertesten Brücken in Luxemburg-Stadt
Begleiten Sie Anabela und Jorge von diariesof auf eine Entdeckungstour zu einigen der faszinierendsten Brücken, die Luxemburg-Stadt zu einem einzigartigen Reiseziel machen!
Ob Sie ein Architekturliebhaber sind oder einfach die Ästhetik von Stahl und Stein schätzen, die Brücken Luxemburgs zählen definitiv zu den Highlights der Stadt. Aufgrund der Höhenunterschiede zwischen den Stadtteilen spielen sie eine zentrale Rolle im Stadtbild. In Luxemburg-Stadt erwarten Sie beeindruckende Bauwerke, die sich über die malerischen Täler und Flüsse spannen.
1. Die vier Viadukte in Luxemburg-Stadt
In Luxemburg-Stadt gibt es insgesamt vier beeindruckende Eisenbahnbrücken, die das Alzette-Tal überspannen. Diese Meisterwerke der Ingenieurskunst sind nicht nur wichtige Verkehrswege, sondern auch bleibende Symbole der Geschichte und des architektonischen Erbes der Stadt.
• Viadukt Dräi Eechelen: Mit einer Länge von 72 Metern ist der Viadukt Dräi Eechelen der kleinste der vier Viadukte. Trotz seiner kompakten Größe spielt er eine entscheidende Rolle bei der Verbindung des Hauptbahnhofs mit den nördlichen Stadtteilen.
• Viadukt Pfaffenthal: Der Viadukt Pfaffenthal ist mit 260 Metern der längste Viadukt der Stadt. Er überragt das Alzette-Tal und bietet einen atemberaubenden Panoramablick auf die Dächer der Stadt und die grüne Landschaft.
• Viadukt Clausen: Der 208 Meter lange Viadukt Clausen zeichnet sich durch seine zahlreichen Bögen aus. Er befindet sich in der Nähe des gleichnamigen Stadtteils und verleiht der malerischen Umgebung eine majestätische Note.
• Viadukt Pulvermühle: Auch bekannt als Biisser Bréck, erstreckt sich der Viadukt Pulvermühle über 242 Meter. Er verdankt seinen Namen der Überquerung des Biisserwee. Die vier Viadukte wurden nach Plänen der britischen Waring Brothers vollständig aus Stein erbaut.
Bauherren: Waring Brothers
Bauzeit: 1859 bis 1862
2. Passerelle (Alte Brücke)
Die Passerelle, auch als Viadukt bekannt, ist ein historisches Wahrzeichen von Luxemburg-Stadt. Zwischen 1859 und 1861 erbaut, überquert sie das Petruss-Tal und verbindet den Stadtteil Gare mit der Oberstadt (Ville Haute). Mit einer Länge von 290 Metern und einer Höhe von 45 Metern bietet dieses beeindruckende Bauwerk einen atemberaubenden Blick auf das Tal. Die 24 Bögen machen die Passerelle zu einem architektonischen Juwel und einem absoluten Muss für jeden Besucher.
Am besten lässt sich die Passerelle vom Petruss-Tal und dem gleichnamigen Park aus bewundern, wo die Petruss gemächlich durch ihr renaturiertes Flussbett fließt. An warmen Sommertagen ist der Park der perfekte Rückzugsort. Für Sportbegeisterte gibt es direkt unterhalb der Passerelle den Skatepark Pétrusse.
Ingenieure / Bauherren: Edouard Grenier und Auguste Letellier / Waring Brothers
Bauzeit: 1859 bis 1861
3. Adolphe-Brücke (Neue Brücke)
Die Adolphe-Brücke ist eine beeindruckende Bogenbrücke in Luxemburg-Stadt, die zwischen 1900 und 1903 erbaut wurde. Damals galt sie als Meisterwerk der Ingenieurskunst und besaß den weltweit größten Steinbogen mit einer Spannweite von 84,65 Metern. Sie überspannt das Petruss-Tal in 42 Metern Höhe und bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die Stadt.
Ursprünglich diente die Adolphe-Brücke auch als Eisenbahnbrücke für den berühmten "Charly-Zug", eine Schmalspurbahn, die Luxemburg mit Echternach verband. Der Zug, benannt nach Charles Rischard, dem damaligen Minister für öffentliche Arbeiten, wurde 1954 aufgrund des wachsenden Straßennetzes und der Einführung des Busverkehrs eingestellt.
Auch die erste Straßenbahn Luxemburgs überquerte die Brücke bis 1964, bevor der Schienenverkehr für einige Zeit eingestellt wurde. Im Zuge umfangreicher Renovierungsarbeiten zwischen 2014 und 2017 wurde die Brücke modernisiert und bietet nun Platz für den Autoverkehr, Fußgänger sowie die neue Straßenbahnlinie, die 2017 eingeweiht wurde. Ein zusätzliches Unterdeck für Radfahrer und Fußgänger wurde ebenfalls hinzugefügt.
Heute ist die Adolphe-Brücke ein nationales Symbol und ein beliebtes Touristenziel, das für seine architektonische Schönheit und historische Bedeutung geschätzt wird. Am Vorabend des Nationalfeiertags wird von der Brücke aus ein Teil des beliebten Feuerwerks gezündet.
Ingenieure: Albert Rodange und Paul Séjourné
Bauzeit: 1900 bis 1903
4. Großherzogin-Charlotte-Brücke (Rote Brücke)
In Luxemburg-Stadt erhebt sich die leuchtend rote Großherzogin-Charlotte-Brücke markant aus der Landschaft – ein Wahrzeichen der Stadt, das wegen seines auffälligen Anstrichs liebevoll "Rout Bréck" genannt wird.
Die 1966 eingeweihte Brücke erstreckt sich über 355 Meter und überspannt das Pfaffenthal, wobei sie das Stadtzentrum mit dem modernen Kirchberg-Viertel verbindet, dem Sitz vieler europäischer Institutionen. Mit einer Höhe von 74 Metern bietet die Brücke einen spektakulären Panoramablick auf die Alzette, das charmante Viertel Pfaffenthal und das faszinierende Zusammenspiel von Luxemburgs historischem und modernem Stadtbild.
Ob mit dem Auto, der Straßenbahn, dem Fahrrad oder zu Fuß – die Großherzogin-Charlotte-Brücke ist ein Muss und bietet einzigartige Ausblicke auf die Stadt.
Architekt: Egon Jux
Bauzeit: 1962 bis 1966
5. Schlossbrücke am Bockfelsen
Die Schlossbrücke in Luxemburg-Stadt beeindruckt durch ihre reiche Geschichte und einzigartige Architektur. 1735 aus rotem Sandstein erbaut, ersetzte sie eine frühere hölzerne Zugbrücke und stellte eine wichtige Verbindung zwischen der Oberstadt und dem Bockfelsen her. Im Gegensatz zu vielen anderen Brücken bietet die Schlossbrücke mehrere Möglichkeiten zur Überquerung. Während Fahrzeuge die oberste Fahrbahn nutzen, stehen Fußgängern verschiedene Wege offen: Einer führt durch die vier oberen Bögen, ein weiterer über eine Wendeltreppe hinunter, und ein dritter verläuft durch die Kasematten, ein Netz unterirdischer Galerien, die in den Felsen gehauen wurden.
Dieser mehrstufige Aufbau spiegelt die Bedeutung der Brücke als Teil der historischen Befestigungsanlagen der Stadt wider. Anfang der 1990er Jahre wurde die Schlossbrücke umfassend restauriert. Heute ist sie weiterhin ein beliebtes Wahrzeichen und ein Zeugnis der Verteidigungsarchitektur Luxemburgs.
Baujahr: 1735
6. Grund-Brücke (Rue Münster)
Die Grund-Brücke, auch als Pont du Grund oder Rue-Münster-Brücke bekannt, ist eine Steinbrücke, die die Rue Münster über die Alzette führt. Sie bildet eine wichtige Verbindung zwischen den beiden Seiten des malerischen Grund-Viertels und bietet dabei beeindruckende Ausblicke auf die historische Altstadt.
Beim Überqueren der Grund-Brücke taucht man in die engen Gassen und charmanten Cafés dieses ältesten Stadtteils ein, dessen Ursprünge bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen. Einst von Befestigungsanlagen geschützt, strahlt das Viertel heute noch seinen historischen Charme aus.
Die Grund-Brücke ist nach wie vor ein lebendiger Treffpunkt. Von Mai bis Oktober findet hier an jedem ersten Sonntag im Monat die Kunstausstellung „Konscht am Gronn“ statt, bei der lokale und internationale Künstler ihre Werke präsentieren, von Malerei und Skulpturen bis hin zu Fotografie und Glaskunst.
7. Stierchen-Brücke
Im Herzen von Luxemburg-Stadt, direkt neben der Abtei Neumünster, befindet sich die Stierchen-Brücke, ein kleines, charmantes Stück Geschichte. Erbaut um die Mitte des 15. Jahrhunderts, überspannt sie die Alzette und war einst von zwei Türmen flankiert (einer wurde im 17. Jahrhundert abgerissen). Die Brücke ist Teil der Wenzelmauer, die dazu diente, das Grund-Viertel und das Rham-Plateau in die Verteidigungsanlagen der Stadt Luxemburg zu integrieren.
Die Stierchen-Brücke beeindruckt durch ihre solide Bauweise, bestehend aus einer Kombination von buntem Kalkstein und Granitblöcken. Der obere Teil der zweibogigen Brücke wurde 1983 wieder erbaut, er diente als Chemin de Ronde, ein Gehweg, auf dem die Wachen patrouillieren konnten.
Baujahr: 15. Jahrhundert
8. Béinchen-Brücke
Die Béinchen-Brücke im Stadtteil Pfaffenthal war Teil der ehemaligen Festung Luxemburgs und verband das Tal zwischen den beiden Vauban-Türmen (Eich- und Bons-Malades-Türme). Die Brücke, die mit drei eleganten Bögen geschmückt ist, wurde zwischen 1684 und 1685 nach einem Entwurf des renommierten Militäringenieurs Vauban erbaut. Vauban identifizierte diesen Bereich des Pfaffenthal als die schwächste Stelle der Festung und integrierte die Errichtung der Türme in die Verteidigungsanlagen. Seine Expertise war entscheidend für die Umwandlung Luxemburgs in eine beeindruckende europäische Festung.
Ingenieur: Sébastien Le Prestre de Vauban
Bauzeit: 1684 bis 1685
9. Passerelle des Arts
Die neu eröffnete Passerelle des Arts (2024) ist eine moderne Brücke für Fußgänger und Fahrradfahrer. Sie verbindet die Avenue John F. Kennedy, unweit der Roten Brücke, mit dem Park Dräi Eechelen in der Nähe des Mudam. Die Brücke besteht aus Edelstahl mit einer polierten Oberfläche, die eine Illusion der Unsichtbarkeit erzeugt, sodass sie scheinbar in ihrer Umgebung verschwindet und die natürliche Umgebung widerspiegelt.
Ein wesentlicher Aspekt dieses Projekts ist das Engagement für den Erhalt der natürlichen Umwelt. Die Lage der Brücke wurde sorgfältig gewählt, um die Zerstörung des Waldes zu minimieren und möglichst viele bestehende Bäume zu erhalten. Zudem verfügt die Brücke nur über drei Stützen, was die Auswirkungen auf den umliegenden Wald reduziert. Die Beleuchtungsanlage wurde so konzipiert, dass sie das nächtliche Leben der lokalen Fauna nicht stört.
Architekten: Marc Mimram Architecture Ingénierie, Fabeck architectes
Bauzeit: 2022 bis 2024
10. Jean-Pierre Buchler Brücke
Die Jean-Pierre Buchler Brücke wurde erneuert und erweitert, um seit 2023 Platz für den regulären Automobilverkehr sowie eine neue Straßenbahnstrecke und eine zusätzliche Fahrrad- und Fußgängerrampe zu bieten. Dieser neue Weg verbindet den Mühlenweg mit der Fahrradpiste PC103, die Teil des Radwegenetzes A3/CFL90 zwischen Luxemburg-Stadt und Dudelange ist.
Die 100 Meter lange Brücke überspannt dreizehn Gleise und ihre Breite wurde von 20 auf 42 Meter vergrößert.
Diese beeindruckenden Brücken in Luxemburg sind nicht nur technische Meisterwerke, sondern auch wahre Zeugnisse der ästhetischen Schönheit und Geschichte der Stadt und des Landes. Wir hoffen, dass Sie viel Freude daran haben werden, diese faszinierenden Bauwerke in Ihrem eigenen Tempo zu erkunden und die Einzigartigkeit jeder einzelnen Brücke zu entdecken.
diariesof
Anabela und Jorge Valente, selbst begeisterte Reisende, sind die Gründer des unabhängigen Reisemagazins diariesof. Mit einer großen Leidenschaft für authentische Erfahrungen erkunden sie die Welt auf ihrem Motorrad, tauchen in fremde Kulturen ein und geben sich dem Abenteuer hin. Wenn sie gerade zu Hause in Luxemburg unterwegs sind, entdecken sie auch gerne ihre Heimat neu. In diesem Artikel der Stadterlebnisse geben Anabela und Jorge ihre Empfehlungen und persönlichen Erfahrungen an Besucher der Hauptstadt weiter.
Unter vielen anderen Magazinen mit Fokus auf ferne Länder haben sie auch ein inspirierendes Magazin über Luxemburg veröffentlicht, das auf ihrer Website erhältlich ist.
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