5. Denkmal für Großherzogin Charlotte

5. Denkmal für Großherzogin Charlotte

5. Denkmal für Großherzogin Charlotte

Das Denkmal zu Ehren von Großherzogin Charlotte wurde am 29. April 1990 in Anwesenheit der großherzoglichen Familie offiziell eingeweiht.

Auf einem runden, mehrstufigen Podest, das mit den rundum angeordneten geometrischen Elementen eine stilisierte Blume ergibt, steht die 2,75 Meter hohe Bronzeskulptur des französischen Bildhauers Jean CARDOT. Die Statue zeigt die Monarchin in der für sie typischen, schlicht-eleganten Kleidung und mit ihrem Lieblingsschmuck, einer Perlenkette und den dazu passenden Ohrringen, die einst ihr Großvater Adolphe seiner Frau Adelheid Marie geschenkt hatte.

Charlotte, die 2. Tochter von Großherzog Wilhelm IV., folgte ihrer Schwester Marie-Adelheid nach deren Abdankung im Januar 1919 auf den Thron. Anders als ihre Vorgängerin akzeptierte sie die neuen politischen Verhältnisse, die die Macht der Krone zugunsten des Volkes stark einschränkten und stimmte der damit verbundenen Verfassungsreform zu.

Nach dem Angriff der Nazitruppen auf das neutrale Luxemburg im Mai 1940 traf Charlotte die, wie sie selber sagte, „schwierige, aber notwendige Entscheidung“, das Land zusammen mit der Regierung zu verlassen. Sie reiste über Frankreich, Spanien und Portugal nach Großbritannien und sogar in die USA und nach Kanada, um diplomatische Beziehungen aufzubauen und Verbündete im Kampf gegen Hitlerdeutschland zu gewinnen.

Ohne Rücksicht auf die eigene Sicherheit und Gesundheit unternahm sie die Goodwill-Touren durch die USA, um auf die schwierige Lage des luxemburgischen Volkes aufmerksam zu machen. Mit ihrem herzlichen Wesen und ihrer überzeugenden Ausstrahlung, aber vor allem wegen ihrer energischen Haltung gegenüber Nazideutschland gewann sie viele Anhänger und wurde 5mal vom amerikanischen Präsidenten Roosevelt empfangen, den sie überreden konnte, die Luxemburger in ihrem Kampf gegen die Nazibesatzung zu unterstützen.

Bei ihren wegen der deutschen Bombenangriffe nicht ungefährlichen Aufenthalten in London, das während des Krieges Sitz der luxemburgischen Regierung war, nutzte Charlotte regelmäßig den Radiosender BBC, um sich an ihr unterdrücktes Volk zu wenden mit ermutigenden Reden, die stets mit der Anrede „Léif Lëtzebuerger“ begannen. Für die Luxemburger war sie dadurch der Hoffnungsschimmer in den dunklen Kriegsjahren und wurde rasch zur Symbolfigur des luxemburgischen Widerstandes.

Nach Kriegsende kehrte Charlotte nach Luxemburg zurück und besuchte mehrmals die am schlimmsten getroffenen Regionen, um den Bewohnern Mut zuzusprechen. Auch setzte sie sich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln ein, um der notleidenden Bevölkerung zu helfen.

Bis heute wird Charlotte als Symbol der Freiheit, der Unabhängigkeit und des Solidaritätsgefühls der Luxemburger verehrt. Sie schaffte es, trotz Infragestellung der Monarchie die Luxemburger mit dem Herrscherhaus zu versöhnen und die Bande zwischen Volk und Krone zu stärken.

Interessantes Detail
Aufgrund der erhobenen rechten Hand nennen die Einheimischen die Statue spöttisch „Heeschefra“ (Bettlerin).

Bedeutung für die Menschenrechte
Großherzogin Charlotte war und ist immer noch ein Vorbild und eine Symbolfigur für alle, die sich weltweit für Freiheit und nationale Unabhängigkeit einsetzen. Gleichzeitig steht sie für die Demokratie, denn ihr ist es zu verdanken, dass Luxemburg ein moderner Staat mit einer klaren Gewaltenteilung geworden ist.

Ihr selbstloser Einsatz während des Krieges ermutigte die Luxemburger, gemeinsam Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur zu leisten. Die Menschen versammelten sich heimlich, um die Reden ihrer Monarchin im Radio zu hören und Mut zu schöpfen in ihrem Kampf für Freiheit und Unabhängigkeit.

Artikel 15
Jeder hat das Recht auf eine Staatsangehörigkeit.

Artikel 19
Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit.

Artikel 21
Der Wille des Volkes bildet die Grundlage für die Autorität der öffentlichen Gewalt.

Nützliche Informationen

Adresse

Place de Clairefontaine
L-1341 Luxembourg

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