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The Never Never

The Never Never

 „Wusstest du, dass es in Athen mehr Porsches gibt als irgendwo sonst in Europa?"
(aus einem Telefongespräch zwischen dem Künstler und seinem Vater)

The Never Never basiert auf einer gezielten Desinformation. Entwickelt wurde das Projekt von dem britischen Künstler Jeremy Hutchison und der belgischen Kuratorin Evelyn Simons in Zusammenarbeit mit der Athener Performancegruppe Nova Melancholia in Griechenland. Der neue Werkkomplex besteht aus einem Kurzfilm, Fotoserien, Malerei und Collage, Performances und Skulpturen. Er wird im September 2022 im Kunstverein Harburger Bahnhof gezeigt, bevor er dann im Dezember 2022 im Casino Luxembourg und 2023 im EMST Athens zu sehen ist.

Ein gefälschter Porsche 911 wird in acht Teile zerlegt und von Athener Performer*innen getragen. Wie hybride Wesen aus der antiken Mythologie tauchen diese bizarren Wesen aus dem Meer auf und durchqueren eine Reihe epischer Landschaften, bevor sie in einem Fotostudio ankommen. Begleitet werden sie dabei von einem Werbefilmteam, das selbst zu Akteur*innen der Performance wird.

The Never Never erkundet zeitgenössische Mythen wie Fake News, die Entwicklung von Luxusmarken, nationale Stereotype und globalen Kapi[1]talismus. Untersucht wird, wie rechte Medien den Besitz eines Porsches instrumentalisierten, um falsche und fremdenfeindliche Behauptungen über die Schuldenkrise Griechenlands zu machen. So ist auch der Titel des Projekts ein umgangssprachlicher Begriff für Schulden: Er bezieht sich auf die scheinbar endlose Anzahl von Ratenzahlungen für einen Kredit.

www.thenevernever.net

Jeremy Hutchison (geboren 1979) ist ein britischer Künstler, der in London lebt. Mit seinen Arbeiten in den Bereichen Performance, Skulptur, Text und Video greift er in Produktions- und Konsumsysteme ein, wobei er Normen pervertiert, um Krisen und Absurditäten zu erzeugen. Zu seinen Ausstellungen gehören das ICA, Modern Art Oxford, der Kunstverein Wiesbaden, V&A, Z33, Prada Foundation, EVA Biennale, Jerwood Space, Saatchi New Sensations und Southbank Centre. Er absolvierte Residenzen bei der Delfina Foundation, Arts Catalyst Raw Material Company und Hospitalfield. Er erhielt eine Auszeichnung von der Slade School of Fine Art und war Stipendiat des Whitney Museum ISP, New York.

Evelyn Simons (geboren 1989) ist Kuratorin und Autorin und lebt in Brüssel. Ihre Aktivitäten konzentrieren sich auf soziale Praxis und die Vermittlung zeitgenössischer Kunst im öffentlichen Raum. Sie leitet das Programm für bildende Kunst und Performance bei Horst Arts & Music, das die Welten der zeitgenössischen Kunst und Architektur mit elektronischer Musik in der stillgelegten Militärbasis Asiat in Vilvoorde (Brüsseler Stadtrand) verbindet. Zusammen mit der Co-Kuratorin Isabel Van Bos eröffnet sie ein neues Zentrum für zeitgenössische Kunst in der ländlichen Peripherie von Brüssel, Ter Rijst. Evelyn Simons programmiert die Artists-in-Residence der Fondation CAB Brüssel und Saint-Paul-de-Vence und kuratiert gelegentlich für das Ballon Rouge Collective. Als Preisträgerin des Curate Award, Fondazione Prada & Qatar Museums im Jahr 2014, kuratierte sieDriftwood, or how we surfaced through currents (2017) Athen, dessen zweites Kapitel The Never Never mit Jeremy Hutchison bildet. Im Jahr 2016 war sie Kuratorin in der Beirut Art Residency (LB) und im Jahr 2021 in der Villa Lena, Toskana (IT). Evelyn Simons hat einen Master-Abschluss in Kunstgeschichte von der Universität Gent und einen Postgraduierten-Abschluss in kuratorischen Studien von KASK Gent.